Wenn Sie Ihren Hosting-Server wechseln oder aus einer Entwicklungsumgebung ausziehen, müssen Sie WordPress umziehen. Dank verschiedener Methoden gestaltet sich die Migration dabei relativ einfach, sodass – mit etwas Übung – auch Einsteiger in 10 Minuten WordPress umziehen können.
Sie sind wahrscheinlich auch schon mal umgezogen. Egal ob innerhalb einer Stadt oder in eine andere oder ein anderes Land. Und so wie Sie ihre Kleidung und andere Habseligkeiten verpacken und transportieren müssen, ist das auch bei einem Umzug einer Webseite. Die Gründe für einen Website-Umzug sind nicht Ausbildungsstelle oder Arbeitsplatz, sondern z.B. ein Wechsel zu einem anderen Hoster, die Backup-Erstellung oder auch nur die Erstellung einer Entwicklungs- oder Testseite.
WordPress umziehen leicht gemacht
Wenn Sie mit Ihrer WordPress-Seite umziehen will oder müssen, haben Sie die Möglichkeit, dies mit Hilfe eines Migrations-Tools oder manuell zu tun. Finden Sie hier nun eine genaue Anleitung, wie Sie den WordPress-Serverumzug bewerkstelligen können. Zusätzlich finden Sie hier auch eine Aufstellung der besten kostenlosen Plugins für die Migration. Und das beste: die WordPress Migration ist in 10 Minuten erledigt!
Wir zeigen Ihnen zunächst die manuelle Migration und schließlich alles, was sie über den WordPress-Umzug mittels Migrations-Plugin wissen müssen.
Methode 1
WordPress manuell umziehen (ohne Plugin)
Den Umzug auf einen anderen Server oder eine andere Domain ist für einen auch nur einigermaßen routinierten WordPress-Nutzer relativ einfach selbst durchführbar. Wir zeigen Ihnen hier in 6 Schritten, wie Sie alles problemlos (also alle Einstellungen, Plugins, Themes und natürlich auch alle Inhalte inkl. etwaiger Kommentare) migrieren können.
Voraussetzungen für den Umzug sind:
- ein FTP-Zugang zu Ihrem Server, damit Sie die Dateien auf der bestehenden Seite kopieren können,
- Zugriff auf phpMyAdmin für die Datenbank und
- natürlich ein passendes Webhosting-Paket.
Innerhalb von nicht mal einer Stunde (das hängt natürlich von der Größe Ihrer Webpräsenz ab) werden die alten Daten gesichert, exportiert, die neuen Zugänge sowie die neue Datenbank angelegt und schließlich die bestehenden Daten importiert und angepasst.
Schritt 1: Datenbank sichern
Bevor Sie mit dem Umzug loslegen, sollte Sie den aktuellen Stand der Datenbank sichern. Der Export des Contents ist dabei zu wenig da dabei alle wichtigen Einstellungen und Plugins verlorengehen. Für nicht so umfangreiche Seiten oder Blogs bietet sich phpMyAdmin an. Größere Seiten (mit mehr als 2 Mb Speicherbedarf auf dem Server) sollten Sie ein externes Programm verwenden. Eine Möglichkeit wäre MySQLDumper.
Speichern Sie das Backup lokal; Sie wollen ja von Ihrem Hoster wegziehen! Falls Sie auf dem Server mehrere Webseiten betreiben, müssen Sie zunächst in phpMyAdmin die entsprechende Datenbank auswählen. Mit einem Klick auf „Exportieren“ gelangen Sie zur Auswahl „Schnell“ oder „Angepasst“. Mit Hilfe des angepassten Exports können sie diesen beeinflussen. Aber Achtung: Dies ist nur zu empfehlen, wenn Sie sich mit MySQL gut auskennen! Da Sie mit WP manuell umziehen wollen, müssen Sie als Export-Format „SQL“ wählen. Bestätigen Sie Ihre Einstellungen, um die Datei auf Ihrem gewählten Speichermedium zu speichern.
Schritt 2: WordPress-Dateien sichern
Mittels eines FTP-Clients (z. B. FileZilla) können Sie alle weiteren WP-Dateien lokal speichern: Wählen Sie dafür die betreffende Site aus und kopieren Sie alle Dateien und Ordner auf Ihr gewünschtes Speichermedium. Nun, da Sie alle Daten beisammen und gespeichert haben, können Sie den Umzug von WordPress vornehmen.
Dazu verbinden Sie sich per FTP mit dem Server, und gehen in das bettreffende WordPress-Verzeichnis. Markieren Sie nun alle Daten und alle Ordner. Mit einem Rechtsklick auf eine der angezeigten Dateien öffnet sich das Kontextmenü. Hier wählen Sie „Herunterladen“ aus. Üben Sie sich ein wenig in Geduld und warten Sie, bis der Vorgang abgeschlossen ist. Alternativ dazu können Sie das auch mittels Drag and Drop vornehmen.
Schritt 3: Einen neuen Zugang und die Datenbank erstellen
Im nächsten Schritt müssen Sie eine Datenbank beim neuen Hoster anlegen. Gehen Sie dabei in den Bereich „Datenbank“ ihres Kundenadministrationsmenüs und dann in den Bereich „Datenbank“ oder „MySQL-Datenbank“ (oder entsprechend ähnliche Bezeichnungen).
Erstellen Sie eine neue Datenbank, indem Sie den Anweisungen folgen. Notieren Sie sich unbedingt Datenbanknamen, Datenbank-Benutzernamen, das Datenbank-Passwort sowie den Hostnamen (falls der nicht „localhost“ lautet).
Natürlich brauchen Sie auch für Ihren neuen Server einen FTP-Zugang, immerhin müssen ja auch die Daten auf diesen gelangen. Sollten Sie noch keinen haben, dann können Sie einen solchen ebenfalls in der Kundenadministrationsmenü des neuen Hosters erstellen. Vergessen Sie nicht, den Nutzernamen und das Passwort zu notieren.
Schritt 4: WordPress-Dateien anpassen und hochladen
Im nächsten Schritt müssen Sie eine Angleichung der bestehenden Daten vornehmen. Dafür öffnen Sie mit einem Texteditor (nicht Word, OpenOffice, Pages etc.) die Datei wp-config.php. Sie befindet sich im Hauptverzeichnis des erstellten Backups. Passen Sie nun die Einträge für „DB_NAME“ (Datenbankname), „DB_USER“ (Datenbank-Benutzername), „DB_PASSWORD“ (Datenbank-Passwort) und „DB_HOST“ (Hostname) an und speichern Sie alles; das sind die oben angeführten Daten der Datenbank. Damit ist Ihre Seite für den WP-Serverumzug bereit. Mithilfe eines FTP-Programms wie FileZilla kopieren Sie alle Dateien und Ordner am neuen Server ins Root-Verzeichnis.
Schritt 5: Domain ändern
Wenn sich durch den Umzug die Domain ändert, müssen Sie dies direkt in der SQL-Datenbank vermerken, bevor Sie sie hochladen. Suchen Sie dazu mittels eines Texteditors nach „siteurl“ und „home“. Ändern Sie den Domainnamen entsprechend und speichern Sie die Änderungen.
Schritt 6: die Datenbank importieren
Um die Migration abzuschließen, müssen Sie schließlich noch die Datenbank importieren. Rufen Sie dafür im Kundenadministrationsmenü des neuen Hosters phpMyAdmin (bzw. für größere Projekte nutzen Sie MySQLDumper). Damit können Sie den Import der zuvor exportieren SQL-Datei vornehmen.
Für phpMyAdmin: Wichtig ist, dass Sie – sollten Sie mehrere Datenbanken haben – die richtige Datenbank auf der linken Seite anklicken, da Sie dadurch die Datenbank auswählen, in die der Import erfolgt. Nun können Sie zum Punkt „Importieren“ wechseln, die Datenbank auf Ihrem zuvor gewählten Speichermedium auswählen und den Upload starten. Wurden beim Export keine speziellen Einstellungen vorgenommen, kann beim Import die Standardeinstellung beibehalten werden.
Häufige Fehler beim manuellen WordPress Umzug beheben
Nun sollte auf dem neuen Server die Website schon laufen. Natürlich können sich dennoch einige Fehler eingeschlichen haben. Die 3 häufigsten und deren passende Problemlösung sind:
- .htaccess-Fehler: In der .htaccess-Datei können manuell Verlinkungen oder Redirects hinterlegt werden. Es kann vorkommen, dass es noch Verlinkungen auf die alte Domain gibt und deshalb die Fehlermeldungen verursacht werden. Die nötigen Änderungen können aber schnell und unkompliziert in der .htaccess-Datei vorgenommen werden.
- Umlaute werden nicht richtig angezeigt: Meist liegt eine falsche Darstellung von Umlauten an einem falschen eingestellten Charset (Zeichencodierung). Sie müssen dies austauschen beziehungsweise anpassen. Meist reicht es verschiedenen Möglichkeiten (latin, UTF8 usw.) so lange auszuprobieren, bis die Anzeige korrekt ist. Das passende Charset für Tabellen können Sie auch aus einer WordPress-Installation entnehmen (z.B. in der wp-config.php unter „DB_CHARSET“ zu finden). Auch gibt es einige Plugins, deren Entwickler eine Lösung für das Umlaut-Problem versprechen.
- Mod_Rewrite und Internal Error 500: Kann Ihr neuer Server die .htaccess-Dateien nicht lesen, liegt das meist daran, dass das sogenannte mod_rewrite-Modul nicht verfügbar. Die Folge ist beim Aufrufen der Seite die Fehlermeldung „Internal Error 500“. Dies kann im Admin-Menü unter „Einstellungen/Permalinks“ deaktiviert werden. Bleiben die Fehlermeldungen aus, können Sie mod_rewrite aktivieren und die Seite läuft ohne Probleme.
Methode 2
WordPress umziehen per Migrations-Plugin
Sieht man sich die unzähligen Anleitungen im Netz an, so gewinnt man den Eindruck, dass WordPress ohne viel Aufwand zu migrieren und das Ganze sehr einfach sei. Doch für Nutzer, die nicht ganz so technikaffine sind oder weniger Erfahrungen mit den Eigenarten des Internets haben, ist die manuelle Migration durchaus komplex. Denn schnell ist ein entscheidender Schritt übersprungen und der Serverumzug damit als Ganzes misslungen.
Auch für Profis und schon fortgeschrittene Nutzer ist das schrittweise Vorgehen nicht immer. WordPress ist eine Open-Source-Software mit einer großen Entwicklercommunity. Daher existieren jede Menge kostenloser Plugins zur Lösung aller möglichen Probleme und Anforderungen. Natürlich auch solche, die die Migration von WordPress erleichtern. Der Vorteil dieser Plugins ist, dass mit ihnen auch die so wichtigen Sicherheitsschritte abgedeckt werden. Dennoch, vor dem Umzug der Seite sollten Sie trotzdem ein Backup erstellen. Erfahren Sie hier alles, was es zum Thema WordPress umziehen per Plugin zu wissen gilt.
Die besten Migrations-Plugins für den WordPress Umzug
Mithilfe von Plugins lässt sich der WP-Umzug deutlich zeitsparender und oft auch sicherer umsetzen. Dafür gibt es zahlreiche kostenlose Plugins, etwa das Plugin All-in-One WP Migration: Alle händisch durchzuführenden Schritte einer manuellen Migration von WordPress werden vom Tool übernommen; inkl. des Imports der Datenbank. Sie können mit seiner Hilfe auch einzelne Komponenten vom Export exkludieren, etwa Spam-Kommentare oder auch Themes.
Ähnlich einfach in seiner Anwendung ist das Migrations-Plugin WordPress Move. Es bewerkstelligt den Umzug Ihrer Seite und erlaubt Ihnen sogar, die Domain Ihrer Website währenddessen zu ändern. Natürlich wird auch die Datenbank durch das Plugin migriert. Das Plugin führt zwar ein Backup für Sie durch, dennoch sollten Sie zur Sicherheit selbst Kopien Ihrer Daten anfertigen. Falls etwas beim Umzug nicht klappen sollte, sind Sie damit auf der sicheren Seite.
Das Plugin Duplicator nimmt Ihnen ebenfalls einiges an Arbeit ab: Es fertigt ein Backup an und überträgt die Sicherungskopie auf Ihren neuen Server. Im Punkt „Archive“ legen Sie die Backups unter „Neu erzeugen“ an und können bestimmte Anpassungen unter „Einstellungen“ vornehmen. Das Plugin unterstützt Sie beim Datenbank-Umzug sogar bei der Wahl eines geeigneten Programms.
WordPress umziehen mit dem Duplicator-Plugin – So geht’s
Duplicator wird als Plugin auf Ihrer „alten Website“ installiert und packt sowohl die Datenbank als auch die Dateien in ein einziges Sicherungs-Archiv (ZIP-Datei). Das Besondere daran: Dieses Archiv wird hat einen komfortablen „Installer“ als Begleiter. Von diesem „Installer“ werden schließlich alle weiteren Aufgaben übernommen, die Sie ansonsten manuell erledigen müssten.
So erstellen Sie im ersten Schritt die Dateien für den WordPress Umzug:
- Als erstes müssen Sie natürlich das Plugin Duplicator installieren und aktivieren.
- Im Admin-Menü findet sich nun ein neuer Menüpunkt namens „Duplicator“. Klicken Sie auf diesen.
- Um die Daten zu sichern, müssen Sie rechts oben auf „Neu erzeugen“ klicken.
- Um Missverständnisse zu vermeiden, sollten Sie Ihrem Sicherungs-Archiv einen aussagekräftigen Namen geben. Duplicator noch die Erfüllung aller nötigen Bedingungen, um eine saubere Sicherung sicherzustellen und um sie schließlich zu erzeugen. Nach dem Bestehen aller Tests, klicken Sie unten rechts auf „Weiter“, damit die Archivierungs-Routine ausgeführt wird.
- Nach einem kurzen Test („Scan“), erhalten Sie eine Meldung auf dem Bildschirm, wo Sie die Überprüfungsergebnisse ablesen können. Sie sollten sich jedoch hierbei nicht Beunruhigen lasen, denn Duplicator ist hypersensibel und lamentiert gerne. Typisch sind Meldungen, dass die Dateien zu groß seien. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass die Erstellung des Archivs wirklich fehlschlagen muss.
- Um fortzufahren, kann es erforderlich sein, dass Sie noch ein Häkchen bei „Ja, setze den Build-Prozess fort“ setzen müssen. Danach können Sie auf „Erstellen“ klicken, damit Duplicator das Sicherungs-Archiv erstellen kann.
- Anschließend generiert Duplicator Ihr Sicherungs-Archiv. Die Dauer dieses Vorgangs ist natürlich abhängig von der Größe bzw. dem Umfang Ihrer Website. Wenn Sie bei Ihrem „alten“ Hoster einen günstigen Shared-Hosting-Tarif haben, müssen sie mit ein wenig Zeit rechnen.
- Sobald Duplicator fertig mit der Arbeit ist, erscheint – wenn alles geklappt hat – eine Erfolgsmeldung.
- Sie sehen nun zwei Schaltflächen: „Archive“ und „Installer“. Zuerst klicken Sie auf „Installer“. Dadurch wird eine PHP-Datei heruntergeladen. Diese müssen Sie später auf der neuen Website aufrufen. Die Datei kann schnell geladen, da sie sehr klein ist. Anschließend müssen Sie nur noch das „Archive“ auswählen, um die gesamte Sicherungsdatei downzuloaden. Je nach Größe der Website dauert das länger oder kürzer, denn Ihre gesamte (!) Website inkl. aller Daten und der Datenbank befindet sich in dieser einen ZIP-Datei.
Das Duplicator-Archiv einspielen und WordPress migrieren
- Sofern Sie es noch nicht gemacht haben, müssen Sie jetzt eine Datenbank auf Ihrem neuen Server erstellen. Mehr Voraussetzungen gibt es nicht zu erfüllen, damit Duplicator alle Inhalte der Datenbank vom alten zum neuen Server übertragen kann. Zu beachten gilt dabei, dass die neue Datenbank leer ist, da Duplicator zuvor alle Inhalte der angegebenen Datenbank löscht. Nutzen Sie daher keine bestehende Datenbank. Sobald Sie die Datenbank erstellt haben, kann es mit dem finalen Schritt los gehen!
- Übertragen Sie nun sowohl die ZIP-Datei (das Archiv) als auch die Datei php via FTP. Die Übertragung muss in den Root-Ordern (Stammordner; in den meisten Fällen heißt der /httpdocs/ oder /htdocs/) erfolgen.
- Nach Abschluss des Uploads, können Sie den Installer mit Ihrem Web-Browser aufrufen: Geben Sie dazu http://meine-neue-domain.de/installer.php in die Adresszeile Ihres Browsers ein. Achtung: Seien Sie nicht ungeduldig. Die Übertragung des Archivs muss vollständig sein. Wenn Teile der Dateien fehlen, kommt es unweigerlich zu Fehlern!
- Mit einem grünen Symbol signalisiert der Installer, dass alle Systemanforderungen erfüllt sind. Wenn das Symbol rot ist, können Sie durch einen Klick darauf mehr Informationen über die noch nicht erfüllten Anforderungen einholen.
- Wählen Sie „Connect and Remove all Data“ aus. In die entsprechenden Felder tragen Sie bitte die Zugangsdaten zu Ihrer neuen Datenbank ein.
- Anschließend klicken Sie auf „Test Connection“ um die Verbindung zur Datenbank zu überprüfen. Bestätigen Sie, dass Sie alle „Warnungen und Hinweise“ („I have read all warnings & notices“) gelesen haben und klicken Sie auf die Schaltfläche „Run Deployment“ und dann noch auf „OK“, dann geht es endlich los.
- Nach erfolgreicher Übertragung folgt der nächste Schritt: Kontrollieren Sie zur Sicherheit noch die vor-ausgefüllten Daten. Wenn alles OK ist, können mit Sie mit Klick auf „Run Update“ fortfahren.
- Und fertig – alle Dateien und auch die Datenbank wurden übertragen! Gratulation: Umzug geschafft.
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